Konstanz,  2019
Konstanz, 2019

VITA

 

1985
geboren in Sosnovy Bor, Sankt Petersburg

1995 - 2002
Lyzeum Nr. 8 Sosnovy Bor (Allgemeine Hochschulreife)

Kunstschule in Sosnovy Bor


2002 - 2003
Universität Sankt-Petersburg für Schiffbau

Fakultät für kreativ-experimentell künstlerische Materialverarbeitung

  

2004-2009 

Erziehungszeit und künstlerische Arbeit

 

2009-2013

Städtisches Abendgymnasium Villingen-Schwenningen 

Allgemeine Hochschulreife

 

2013-2018

Studium der Architektur an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Gestaltung Konstanz

 

2015-2018

Tutorin an der Fakultät für Architektur und Gestaltung im Fachgebiet Darstellen und Gestalten Prof. Katrin Günther, Hochschule für Technik, Wirtschaft und Gestaltung Konstanz

 

3 / 2019 - 9 / 2020

Lehrauftrag für Darstellen und Gestalten, Fakultät für Architektur und Gestaltung HTWG Konstanz

 

seit 10 / 2020

Lehrauftrag für künstlerisch-experimentelle Gestaltungslehre HTWG Konstanz 

 

Anna Fedorov lebt und arbeitet in Konstanz.

"und immer wieder dieses schweigen!"

auszug aus dem Katalog "von Gebilden, die auf bergen sitzen, licht schlucken und schweigen" anlässlich der Ausstellung in der galerie für junge künstler- +  und designerinnen  berlin 2018

Anna Fedorov hat Architektur studiert und es gelingt ihr der Spagat in die freie künstlerische Darstellung. Sie bedient sich der Bilder, sie erzeugt Bilder. Sie denkt Architektur und sie zeichnet deren Wesenhaftes. Gebilde, die auf Bergen hocken, Licht schlucken und schweigen. Ihr Anblick lässt den Betrachter nicht los, sind diese Gebilde doch so besonders, eigenartig lebendig. Klein im großen Landschaftsraum, sogar hilfsbedürftig scheinen sie, liebhaben möchte man sie. Nähert man sich ihnen an, der Südlade am Matterhorn beispielsweise, werden sie stärker und schnell überraschend groß und gewaltig, mit meterdicken Betonwänden, mit Fenstern wie Schießscharten. Und trotzdem, käme ein Windzug von hinten, würden sie ohne Gegenwehr den Hang hinab rutschen. So viel Ambivalenz muss man erst mal akzeptieren als Betrachter. Diese macht aber die Qualität der Fedorovschen Zeichnungen aus. Ein Blick genügt nicht. Das erzählerische Moment, das den Arbeiten innewohnt, erschließt sich erst bei näherem Hinschauen. Gebilde, die auf Bergen hocken, Licht schlucken und schweigen. Und immer wieder dieses Schweigen! Wenn sich der Wanderer über dem Nebelmeer nie umdrehen wird, so werden die Fedorovschen Gebilde nie sprechen.

Ruhe macht die Bilder aus. Die Spannung darin wird durch Stille aufgebaut. 

Lautes Plaudern liegt Anna Fedorov nicht, nicht im Bildraum und auch sonst nicht. Als Zeichnerin weiß sie wie die visuelle und auch inhaltliche Unschärfe mit Hilfe des Zeichenmaterials anzulegen ist, wie die dunstige Abwesenheit eines Objektes deutlich sichtbar erzeugt wird, wie zeitlose Unendlichkeit durch Hell-Dunkel-Werte die Stimmung im Bildraum dirigiert und Kontraste Charaktere formulieren können. Gleiches beherrscht sie auch in ihren meist großformatigen farbigen Arbeiten in Öl auf Leinwand.

 

Anna Fedorov hat bis zum 17. Lebensjahr die Kunstschule in Sosnovy Bor nahe Sankt Petersburg besucht und dann ein Studium an der Universität für Schiffsbau in Sankt Petersburg in den Fächern der kreativ-künstlerischen Materialverarbeitung begonnen. 2003 kam sie nach Deutschland. Ihr Architekturstudium an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Gestaltung Konstanz schloss sie 2018 mit dem Bachelor of Arts ab.

 

 

 

 

 

 

Katrin Günther, 2018